Reviews der CD Dark Seasons

Basilisk – Dark Seasons            20.01.09
 
CD, Eigenproduktion
 
Basilisk stammen aus dem südlichen Teil Deutschlands und sind im Grenzgebiet zur Schweiz ansässig. Stilistisch haben Sie sich dem düsteren Metal verschrieben, der deutlich von Gothicelementen angehaucht ist. Denn die Jungs knüppeln nicht nur kopflos drauf los, sondern haben Melodien im Gepäck, die Euch die Schuhe ausziehen werden.
 
Der Basilisk war ein unter Kaiser Maximilian I. neu geschaffener Geschütztyp aus der Gruppe der Mauerbrecher. Basilisken sind Langrohrgeschütze mit für die damalige Zeit großer Durchschlagskraft und Treffgenauigkeit. Mal sehen also, ob die Band genauso treffsicher und durchschlagend agiert. Die Scheibe Dark Seasons, die hier besprochen wird, stammt aus dem Jahr 2006. Der Silberling erreichte mich als Geburtstagsgeschenk (Danke Tommy!) und irgendwie fand ich das Output so interessant, dass ich noch ein Review darüber schreiben muss. Dieses Album ist bereits das 3. Werk der Band, die im Jahr 2006 ihr 10-jähriges Bestehen gefeiert hat. Wie oben erwähnt darf man hier also nicht mit Death Metal und einem Noiseangriff ohne Rhythmik rechnen, denn Basilisk nutzen ein Keyboard und Melodien, um eine aussergewöhnliche Atmosphäre zu schaffen, die verzaubert und neugierig zugleich macht. Mit straighten Riffs wird flott nach vorne gerockt, wobei die tiefen Growls einem einen ergreifenden Schauer über den Rücken jagen. Die volle, böse Stimme hinterlässt tiefen Eindruck und in Kombination mit den cleanen Gesangspassagen und den überwältigenden Keyboards outet sich Dark Seasons als ein sehr abwechslungsreiches Album, das von brachialer Härte bis hin zu einer düster-melancholischen Atmosphäre alles zu bieten hat, was ein handfestes Goth-Metalalbum braucht. Ein schönes Feature sind ausserdem die Frauenstimmen (Gundi ich hab dich erkannt…hihi), die einen perfekten Kontrast zu der tiefen Bärenstimme des Frontmannes bilden. Lyrisch werden sowohl deutsche als auch englische Texte zum Besten gegeben und ich muss sagen, dass beides gleichwertig gut ankommt. In Ihrer Gesamtheit sind die 13 Tracks bedrohlich und anmutig zugleich und sorgen dafür, dass man gerne mal ein Ohr mehr riskiert.
 
FAZIT:
Basilisk sind eine der wenigen Gothmetal-Bands von denen ich behaupten kann, dass ich ihren Stil wirklich gerne höre, denn hier greifen böse Parts, Melodien, ein Keyboard und diverse Gitarren so gut ineinander, dass es zu keiner Zeit aufgesetzt wirkt. Die Donaueschinger verstehen es also durchaus, auch Licht ins Dunkel zu bringen und ihr Songwriting auf den Punkt zu bringen. Ein grundsolides Werk, das sich alle Gothmetaller dringend einverleiben sollten!
 
The war is short, its just a kiss.
BASILISK „Dark Seasons“ (Dark Metal)
BASILISK „Empor“ (Dark Metal)
(Eigenproduktion)
 
Die Jungs aus Donaueschingen holen im Jahr ihres zehnjährigen Bestehens zum dritten Schlag aus. Dabei bleiben sie ihren Dark/Gothic-Metal Stil treu. Straighte Saiten, Growls, cleane Gesangspassagen und sphärische Keys sind auch heute die tragenden Säulen. Bestimmt zu Beginn noch die brachiale Härte, wird man mit der Zeit zunehmend melancholischer und begibt sich Melodietechnisch gesehen gar mal auf poppige Pfade, was vor allem bei „Am Abgrund“ deutlich wird. Hervorragend inszeniert „bis in den Tod“, welches sich zwar bedrohlich aber dennoch anmutig um die Gehörknöchelchen windet. Nachdem man sich in ruhigen Gefilden auslebte, holt man zum Schluß mit „believe“ noch mal die Keule raus. Der Band gelingt insgesamt nicht nur der Spagat zwischen bösem Dark Metal und verspieltem Goth Metal, nein auch die Kollaboration von Saiten und Keyboard funktioniert perfekt. Man setzt des öfteren auf leicht zugängliche Passagen, die vor allem die sphärischen Keys erzeugen, konträr dazu natürlich die böse Stimme, welche aber immer wieder durch cleane Gesangsparts ins Licht transportiert wird.Im Vergleich zu anderen Bands des Genres setzt man auch ein großes Augenmerk auf das Schlagzeug, was den Songs eine gewisse Frische verleiht. Die Band versteht es zudem, mit leicht verschnörkelten Songwriting sphärische Passagen einzubauen, welche fragmentiert an alte Horrorfilm-Soundtracks erinnern. Diese geben dem Dark Metal auch die starke gothische Ausrichtung.
Wie oben schon erwähnt feiert die Band ihr zehnjähriges Bestehen, daher hat man sich auch erstmals einer Maxi CD gewidmet, die mit vier unveröffentlichten Songs aufwartet.
Weitere Infos: www.basilisk.de (andreas)
Basilisk – Dark Seasons
 
Es hat in der Tat sehr lange, genauer gesagt fünf Jahre, gedauert, ehe uns BASILISK aus Donaueschingen abermals mit einem neuen Album die Ehre erweisen. Selbiges wurde „Dark Seasons“ genannt, und wer mit den Klängen dieses Fünfers vertraut ist, dem wird klar sein, dass der Begriff „Dark“ hier nicht von ungefähr kommt, sondern geradezu programmatisch zu verstehen ist.
 
Scheinbar ebenso überzeugt wie von ihrer Musik, die stilistisch übrigens kaum merklich verändert klingt, sondern „nur“ kompositorisch weiterentwickelt wurde und dadurch auf einem höherem Niveau steht als auf dem Vorgänger „… Between Light And Shadow“, sind die Jungs auch von ihrer Arbeitsweise, denn auch das aktuelle Album von BASILISK wurde von der Band selbst produziert und erscheint als Eigenproduktion. Ob es an mangelndem Interesse seitens eines Labels liegt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber sicher ist, dass BASILISK dadurch unabhängig geblieben sind und genau das tun und lassen können, was ihnen beliebt.Und das scheint gut für diese Band zu sein, denn wohl nicht zuletzt dadurch bleibt die Einzigartigkeit von BASILISK erhalten.
 
Hinsichtlich der Musik des Quintetts muss angemerkt werden, dass keinerlei Einschränkungen stilistischer Art und Weise vorliegen, weshalb man auf „Dark Seasons“ vom so genannten Dark Metal über Death und Black bis hin zum Doom und Gothic Metal ein reichhaltiges Programm offeriert bekommt, das es wahrlich in sich hat.
 
BASILISK wissen aber nicht nur stilistisch variabel zu agieren, sondern auch gesangstechnisch. Sänger Sixten kann sowohl im abgrundtiefen Sangesbereich überzeugen, aber auch mit seiner klaren, mittelhohen Gesangsstimme. Zudem haben BASILISK ein Faible für ungemein eingängige Melodien und lassen diese vor allem in mitunter geradezu schmissigen Refrains zum Vorschein kommen.
 
Zudem muss auch noch angemerkt werden, dass die Texte zum Teil in deutscher Sprache vorgetragen werden und BASILISK es schaffen, die gerade in diesem Bereich immer wieder drohende Grenze zum Kitsch gekonnt zu umschiffen. Klar, mit reichlich Pathos dröhnen einem Songs wie ‚Bis in den Tod‘ oder ‚Seelenlos‘ schon entgegen, aber so lange die Musik dermaßen mannigfaltig und vor allem mächtig aus den Boxen quillt, sollte es außer Frage stehen, dass BASILISK auf „Dark Seasons“ alles richtig gemacht haben.
 
Anspieltipps: Tears Of A Rainbow, Inkarnation, Seelenlos
 
Walter Scheurer [06.05.2007]
BASILISK
DARK SEASONS (59:23 min.)
EIGENPRODUKTION / SELBSTVERTRIEB
 
Die Süddeutschen Basilisk erfreuen uns nach langer Wartezeit mit einem neuen Silberling. Zwar kenne ich die Vorgänger-Alben nicht, kann mich aber nach einigen Durchläufen nicht Michaels Euphorie anschließen. Das Quintett aus Donaueschingen spielt Dark Metal und speist diesen hauptsächlich aus Gothic/Gothic Metal und Power Metal, schreckt aber auch nicht vor der Verwendung von einzelnen Elementen aus Death, Black oder Doom zurück. So ergibt sich, nicht zuletzt durch die Verwendung sowohl deutscher als auch englischer Lyrics, eine insgesamt facettenreiche Mischung. Andererseits finde ich viele der Tracks einfach zu sehr mit eingängigen und durchschaubaren Keyboards zugekleistert, was die Musik meines Erachtens zu sehr simpliziert. Sänger Sixt bewegt sich, passend zur Instrumentierung bzw. der musikalischen Ausrichtung, zumeist rau und dunkel durch die Vokal-Ebenen und weckt dabei beizeiten Erinnerungen an eine Band wie Crematory. Seine Ausflüge in klare Sangesbereiche bewegen sich allerdings zeitweise am Rande zum Kitsch und versprühen dabei, gerade bei den deutschen Texten, mehr als nur etwas Pathos. Der Tiefpunkt ist meines Erachtens mit dem Pop-Song „Am Abgrund“erreicht. Tanztempel-Fetischisten werden aber sicherlich auch diesen Song lieben. Anspieltipps: „Tears Of A Rainbow“, „Inkarnation“http://www.basilisk.de
 
7/10 – SBr
BASILISK (D)
Dark Seasons
(13-Song-CD: € 12,-)
 
Es hat in der Tat sehr lange, genauer gesagt fünf Jahre, gedauert, ehe uns BASILISK aus Donaueschingen abermals mit einem neuen Album die Ehre erweisen. Selbiges wurde »Dark Seasons« genannt und wer mit den Klängen dieses Fünfers vertraut ist, dem wird klar sein, daß der Begriff „Dark“ hier nicht von ungefähr kommt, sondern geradezu programmatisch zu verstehen ist. Scheinbar ebenso überzeugt wie von ihrer Musik, die stilistisch übrigens kaum merklich verändert klingt, sondern „nur“ kompositorisch weiterentwickelt wurde und dadurch auf einem höherem Niveau steht als auf dem Vorgänger »…Between Light And Shadow«, sind die Jungs auch von ihrer Arbeitsweise, denn auch das aktuelle Album von BASILISK wurde von der Band selbst produziert und erscheint als Eigenproduktion. Ob es an mangelndem Interesse seitens eines Labels liegt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber sicher ist, daß BASILISK dadurch unabhängig geblieben sind und genau das tun und lassen können, was ihnen beliebt.
 
Und das scheint gut für diese Band zu sein, denn wohl nicht zuletzt dadurch bleibt die Einzigartigkeit von BASILISK erhalten. Hinsichtlich der Musik des Quintetts muß angemerkt werden, daß keinerlei Einschränkungen in stilistischer Art und Weise vorliegen, weshalb man auf »Dark Seasons« vom sogenannten Dark Metal über Death und Black bis hin zum Doom und Gothic Metal ein reichhaltiges Programm offeriert bekommt, das es wahrlich in sich hat. BASILISK wissen aber nicht nur, stilistisch variabel zu agieren, sondern auch gesangstechnisch. Sänger Sixten kann sowohl im abgrundtiefen Sangesbereich überzeugen, aber auch mit seiner klaren, mittelhohen Gesangsstimme. Zudem haben BASILISK ein Faible für ungemein eingängige Melodien und lassen diese vor allem in mitunter geradezu schmissigen Refrains zum Vorschein kommen. Zudem muß auch noch angemerkt werden, daß die Texte zum Teil in deutscher Sprache vorgetragen werden und BASILISK es schaffen, die gerade in diesem Bereich immer wieder drohende Grenze zum Kitsch gekonnt zu umschiffen. Klar, mit reichlich Pathos dröhnen einem Songs wie ›Bis in den Tod‹ oder ›Seelenlos‹ schon entgegen, aber so lange die Musik dermaßen mannigfaltig und vor allem mächtig aus den Boxen quillt, sollte es außer Frage stehen, daß BASILISK auf »Dark Seasons« alles richtig gemacht haben.
 
„Pathos ohne Kitsch“ — 11 Punkte — Walter Scheurer
BASILISK  “ Dark Seasons “ (2006) / Presse-PreView
 
01. Tears of a Rainbow
02. Dark Seasons
03. Greed of War
04. Believe
 
Hinter Basilisk verbergen sich fünf Freunde des gotisch eingefärbten Death Metals alter Schule. Fast schon wie eine Zeitreise muten die vorliegenden Tracks des Albums DARK SEASONS an: Da erklingen tiefe Gitarrenriffs in Kombination mit epischen Keyboards, die gelegentlich durch zu penetrante Sounds die Stimmung trüben, während sich der Anteil von Sänger Sixten meist aus tiefem Gurgeln und aus heiserem Sprechgesang zusammensetzt.
 
Eine gewisse Ähnlichkeit zu frühen Crematory-Werken lässt sich aufgrund der identischen Zutatenliste nicht leugne, zumal gelegentlich eingesetzte deutsche Texte diese Parallele zusätzlich unterstreichen. Doch Basilisk setzen ihre Stilmittel souverän ein und zeigen in „Believe“, dass sie mit heroischen Gesangslinien auch aus dem stilistischen Korsett ausbrechen können. Insgesamt erzeugen die Süddeutschen eine dichte Atmosphäre, die bei aller Antiquiertheit nicht altmodisch wirkt, sondern in sich stimmig eine aufstrebende Band mit einer klaren musikalischen Vorstellung porträtiert.
 
Die 13-Song-CD kann für 14,50 Euro (incl. Versand) bei der Band geordert werden.
 
Rüdiger Steinhuber, Postfach 1929,
78159 Donaueschingen
www.basilisk.de
 
SEBASIAN SCHULT
 
(Bericht aus:
METAL HAMMER
November 2006
Seite 120, DEMOZONE)
BASILISK  “ Dark Seasons “ (2006) – Eigenproduktion
 
Dark Metal, schön schleppend und teils mit deutschen Texten, das sind BASILISK aus Donaueschingen. Die ersten drei Tracks auf „Dark Seasons“sind typischer Dark Metal, eher Durchschnitt und absolut nix Besonderes. Erst mit dem sehr eingängigen ‚Search’und dem eher poppigen ‚Am Abgrund’, bei dem mir schon fast zu viele Keyboards eingesetzt werden, schlägt man eine fast zu seichte Richtung ein, kann aber dank der guten Kompositionen punkten.
 
‚Inkarnation’würde sich in einer Underground-Disco total gut machen, ich sehe schon die schwarzgekleideten Gestalten abtanzen, was übrigens auch zu dem folgenden, sehr getragenen ‚Fear’und dem gefährlich klingenden ‚Bis in den Tod’bestens funktioniert. Vor allem Sänger Sixten gefällt mir immer mehr mit seiner dunklen, rauen Stimme. Er gibt den Songs den gewissen Touch der dunklen Seite. ‚Stelle mich’und auch ‚Ferne Sehnsucht’machen die anfänglichen Ausrutscher wieder wett und dürften für jeden Dark Metaller echte Schmankerl darstellen.

Richtig hart und heftig wird’s dann noch mal bei ‚Believe’, das anfangs fast schon in die Black/Death Metal-Ecke losgeht, aber durch die Keys seinen Charme im Dark Metal versprüht. Der Otto-Normal-Metaller wird hier mit Sicherheit einen großen Bogen rum machen, aber die Darkies unter Euch sollten hier schon mal die beiden Lauscher aufsperren und auf die Website der Band www.basilisk.de segeln!
 
8 von 13 Augen
Andi Anders
 
(Anmerkung der Band : Der hier als „Stelle mich“ betitelte Song heißt eigentlich „Heile mich“ … ist aber zugegebenermaßen auf dem Booklet der CD auch schwer zu erkennen … Ry.)
Band:   BASILISK
Albumtitel:   Dark Seasons
Label/Vertrieb:   Eigenproduktion
Website:   www.basilisk.de
Veröffentlichung:   01.05.2006
Laufzeit:   59:25 Minuten
Autor:   Andreas Kind
Bewertung:   10 von 15 Punkten
Dark_Seasons
Nach dem Demo „In The Room Of Lights“ und dem Album „… Between Light And Shadow“ ist „Dark Season“ das dritte Werk der deutschen Dark Metaller BASILISK und wurde wiederum in Eigenregie fabriziert.
„Dark Metal“ wird ja immer dann zitiert, wenn sich die Protagonisten musikalisch zwischen alle Stühle setzen, bzw. in keine vorgefertigte Schublade passen wollen. So auch bei BASILIK, bei denen man aus den Bereichen Gothic, Death, Doom, Black, Heavy alles mehr oder weniger ausmachen kann. Dennoch harmoniert das mehr als gut, so dass Scheibe III wirklich angenehm in den Ohren dröhnt. So ist der Opener „Greed Of War“ neben den sonst dominierenden kehligen Nah-Grunz-Vocals mit kräftigen normalen Gesangslinien fern jeglichen Eunuchen-Gejaule gespickt. Der folgende Titeltrack gefällt mit melancholisch-eingängigen Keyboards, die den Song ohne Probleme in einen Ohrwurm verwandeln. „Search“ wummert mit schönen Doublebass-Einlagen los, während auch hier wieder der griffige Refrain hängen bleibt. „Am Abgrund“ tänzelt man mit feinen Leads durch eine todtraurige und bittersüße Grundstimmung, die von fetten Riffs kontrastiert werden. Noch so ein Ohrwurm! Der Ober -Ohrwurm und potentielle Club-Feger ist dann aber „Inkarnation“ mit seinem rhythmischen Beat, seiner unheilvollen Atmosphäre und dem beschwörenden Refrain, in dem immer wieder der Titel intoniert wird. Nach dem Zwischenstück „Fear“ geht dem BASILISK etwas die Luft aus, die Hits der ersten Hälfte fehlen in der zweiten, so dass bspw. „Bis in den Tod“ eher lahm vor sich hin dümpelt. Spätestens die beiden abschließenden Tracks „Believe“ (toller Klargesang, ergreifende Melodien) und „Crying Child“ (nachdenklicher Abschluss samt Samples) bekommen aber mit der für BASILISK anscheinend typischen Kombination aus Melancholie, einer rockigen Basis und einem Tick Härte wieder die Kurve.
 
Wem SOULSEARCH zu avandgardistisch und CREMATORY zu soft sind und wer gute Eigenproduktionen zu schätzen weiß, liegt mit den „Dark Seasons“ genau richtig. Immer vorausgestzt das omnipräsente und recht dominante, jedoch nie nervende Keyboard stört den/die geneigte/n Metaller/in nicht.
Basilisk – Dark Seasons
 
Der BASILISK, jenes unheilvolle Ungetier, welches so manchem Helden des Rollenspiels DSA („Das schwarze Auge“) zum Verhängnis wurde, denn jeder, der diese Ausgeburt der Hölle anschaut, stirbt, weil das Tier so hässlich ist. Fraglich, ob die süddeutschen Dark Metaller der gleichnamigen Band selbiges im Sinn haben, denn gar so schlecht hört sich das neueste Output „Dark Seasons“eigentlich nicht an.
 
Wobei der Begriff „Dark Metal“hier allerdings recht frei interpretiert wird. So finden sich in den dreizehn Songs Anleihen diverser musikalischer Größen, seien es Viking-Sound a la Ensiferum oder Moonsorrow, atmosphärische Keyboards, die von Dimmu Borgirs „For All Tid“nur allzu bekannt sein dürften, bis hin zu fast psychodelischen Gitarrenarrangements nach Pink-Floyd-Art. Somit ist klar, BASILISK gehen vielschichtig an die Sache ran, wobei zu bedenken ist, dass die Band inzwischen ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat und da darf selbst eine Band ohne Deal schon mal etwas mehr zeigen.
 
Dass sie dies auch tut, lässt sich sicher nicht bestreiten. Zwar nicht unbedingt bei Lied eins, auch nicht bei zwei, drei oder vier (die allesamt nicht schlecht, aber meiner Meinung nach von zuviel Klischees, als es dem Konzept gut tut, behaftet sind), aber immerhin, der fünfte Song („Am Abgrund“) deutet schlummerndes Potential an. Eine nicht unbedingt innovative Lyrik wird in feine, dunkel-gotische Klänge eingeflochten, Frontmann Sixten und Basser Frank, eben auch für den Zweitgesang zuständig, liefern stimmlich einiges Vorzeigbares ab und auch sonst kann der Song überzeugen. Selbiges gilt für das folgende „Inkarnation“, das deutlich härter strukturiert ist, aber gerade die dem Song entsteigende Power macht ihn interessant, der einfache, aber gewaltige Refrain tut sein Übriges und fertig ist ein Song in bester Dark-Metal-Manier. „Fear“ist ein zweieinhalbminütiges Instrumental, welches vom Keyboardsound, wie bereits erwähnt, enorm an Dimmu Borgir zu glorreichen Anfangstagen erinnert, bleibt aber mit der Zeit auch kann gut im Ohr hängen.
 
Danach folgt leider wieder eine Leerphase, denn alle Lieder von acht bis elf laufen doch irgendwie emotionslos vorüber. Schade, einen wirklichen Grund kann ich gar nicht ausmachen, die Arrangements sind keine Verkehrten, Gesang, Instrumentierung und Melodien sorgen für reichlich Abwechslung, aber dennoch wollen die Lieder sich mir nicht erschließen. Zum Glück gilt dies nicht für die das Album beschließenden „Believe“, welches wieder auf Altbewährtes zu setzen scheint, und die schöne Ballade „Crying Child“. Bei „Believe“hätte zumindest das eröffnende Keyboard -Gitarrenspiel auch gut und gerne von einer finnischen Vikingband (s.o.) stammen können, der hauptsächlich eingesetzte Röchelgesang passt da nicht schlecht, auch der clean gesungene Zwischenpart ist nett anzuhören, so dass die Frage bleibt, warum diese Perle erst am Ende des Albums auftaucht. „Crying Child“ist eben eine Ballade, für viele vielleicht nicht unbedingt der Rede wert, aber ich denke, dass der Song unterbewertet wäre, wenn man ihm nicht ein paar Worte zubilligen würde. Vor allem deshalb, weil hier die Pink-Floyd-Ansätze am deutlichsten zu Tage treten, was einmal mehr die stilistische Bandbreite von BASILISK unterstreicht. Aber auch der weitestgehend klare Gesang, der vielleicht hier und da mit etwas zuviel Hall unterlegt ist, weiß zu gefallen. Aufgrund des Gesangeffekts hört es sich zwar die ganze Zeit so an, als wenn es sich um eine Live- Aufnahme in einer mächtigen Kirche handelt (als Veteran erinnere ich mich an die netten Funktionen an der ersten Playstation).
 
Insgesamt liefern die Jungs aus Donaueschingen eine grundsolide Arbeit ab, einige Songs stechen hervor, leider versinken andere dafür im Mittelmaß. Bei einer Band, die hier ihr Debüt vorgelegt hätte, würde man sicher gratulieren, sie auf das eine oder andere aufmerksam machen und mit dem Segen in eine gute Zukunft entlassen. Für eine Band wie BASILISK, die schon zehn Jahre dabei ist, ist „Dark Seasons“aber irgendwie zu mager und zu unfertig geraten.
 
Bewertung: 6.5/10
Redakteur: Jan Müller (Profil)